Yukon

Wind Nord Nord West minus 2 Grad.
Wir starten am Fishlake: Ziel Lake Labarsh. Allerdings führt die Windströmung uns nicht zum Lake Labarsh sondern in Richtung Tankini. Die letzte Landemöglichkeit ist der Alaska Highway. Gekonnt zirkelt der Pilot den Ballon an einer Hochspannungsleitung vorbei und die bereits eingetroffenen Rückholer ziehen uns im Korb auf die Mitte des Highways. Die ersten Autos bleiben stehen und die Fahrer fragen freundlich, ob sie helfen können.
Die Bergung dauert mehrere Stunden. Und auf der Rückfahrt dann, wie zum Trost, eine traumhafte Kulisse. Wolken behangene Bergpanoramen bestechen durch ihre mächtige Größe. Und die Sonnenflecken auf den Bergspitzen, muten an wie Sahnehäubchen. Es folgt ein herzzerreißender Sonnenuntergang und im Autoradio läuft Musik von Pink Floyd.
Whitehorse hat sich unterdessen mit immer mehr Teilnehmern und ihren Hunden für den Yukon-Quest gefüllt. Überall jault und kläfft es in der Stadt. Gute Laune, nette Sprüche und Gelächter begleiten den Tag.
Abends beim Barbecue dann eine Vorstellung davon, was Kälte bedeuten kann. Bei minus 30 Grad gefriert der Ketschup an den Tellern und die Tomaten sind so kalt, dass man nicht hineinbeißen möchte. Das Fleisch landet somit tiefgefroren auf dem Grill und den Tsatsiki kann man nur lutschen.
Neuer Tag, neues Glück.

Neuschnee, minus 27 Grad.
Draußen erwartet mich eine traumhafte Stimmung, mit Frühnebel und einem goldenen Sonnenaufgang. Meine Akkreditierung für den Yukon-Quest als Fotograf ist unbürokratisch und geht schnell. Sie, ein sehr freundliches, hilfsbereites Mädchen. Ich, in deutscher Demuts- Haltung, weil ich mich verspätet habe.
Und dann geht es los. Das längste Schlittenhunderennen der Welt von Whitehorse Kanada nach Fairbanks, Alaska USA.
Wind Nord Nord West am Boden, 5 Knoten auf 6.000 Fuß, 70 Grad Ost Nord Ost ,10 Knoten. Die Ballonfahrer beobachten, wie der kleine orangene Orientierungsballon in die Lüfte erhebt und schließlich vom Blau des weiten Himmels verschluckt wird.
Die Kälte kann glücklicherweise meiner wetterfesten Kleidung nicht viel anhaben und meine Kamera ist zwar vom Atem am hinteren Display weiß gefroren. Aber sie arbeitet nach wie vor zuverlässig.
Eine Sicht bis zum Nordpol und eine grandiose Ballonfahrt, die ich nie vergessen werde!